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Jedes Aquarium hat einen individuellen Nährstoffverbrauch. Deshalb wird oft die Frage gestellt: Wie viel Dünger benötige ich für mein Aquarium?

Hier muss man unterscheiden zwischen Mikro-Nährstoffdüngern (Eisenvolldüngern) für bepflanzte Gesellschaftsaquarien und Makro-Nährstoffdüngern für Aquarien ohne oder mit geringem Fischbesatz.

Bei Dennerle Eisenvolldüngern (Plant Elixir Basic, Plant System, Plant Care Pro) folgt man einfach der empfohlenen Dosierung. Bei regelmäßiger Anwendung stellt sich automatisch ein pflanzengerechtes Nährstoffniveau ein. Eine nachteilige Überdosierung einzelner Nährstoffe ist ausgeschlossen.

Es gibt nicht für jedes Nährelement DEN Idealwert, der für alle Pflanzenarten passt. Pflanzen sind in einem gewissen Rahmen flexibel und haben sich jeweils an bestimmte Konzentrationsbereiche von X bis Y mg/L angepasst. Ziel ist es deshalb, die Nährstoffe stets in den jeweiligen Optimal Bereichen zu halten. Diese Arbeit hat Dennerle bereits im Rahmen der Düngerentwicklung übernommen.

Sollten die Pflanzen in Ausnahmefällen – z.B. bei sehr starker Beleuchtung oder sehr vielen schnellwachsenden Pflanzen – trotz der empfohlenen Dosierung Spurenelement-Mangelsymptome zeigen, kann die Dosierung schrittweise erhöht werden (z.B. um 10% pro Woche) bis die Mangelsymptome verschwunden sind. Die Erhöhung sollte maximal 50% betragen. Gleichzeitig ist auf eine ausreichende Versorgung mit Makro-Nährstoffen und CO₂ zu achten.

Wer gezielt die Untergrenze für die Nährstoffversorgung seines Aquariums ermitteln will, kann die Dosierung schrittweise (z.B. 10% pro Woche) senken, bis die ersten Mangelsymptome erkennbar werden. Dann erhöht man die Dosierung wieder um einen Schritt auf den vorherigen Wert.

Die meisten Spurennährstoffe lassen sich mit aquaristischen Methoden nicht messen. Eine Ausnahme bildet das Eisen. Dieses Element spielt eine besondere Rolle im Pflanzenstoffwechsel und kann als sogenanntes Leitelement dienen. Wer sein Spurennährstoffniveau prüfen möchte, kann das anhand des Eisens tun (Tests im Fachhandel).

Wenn das Eisen im Optimalbereich liegt, kann man bei Verwendung eines biologisch ausgewogenen, hochwertigen Düngers davon ausgehen, dass sich auch alle anderen Spurennährstoffe im Optimalbereich befinden. Wir empfehlen eine Eisenkonzentration von 0,05 – 0,2 mg/L.

Zu beachten ist dabei: Eisen wird in der Regel chelatisiert, d.h. mit einer Schutzhülle umgeben, eingesetzt. Diese Schutzhülle ist chemisch schwer zu knacken. Viele handelsübliche Eisentests zeigen deshalb deutlich weniger Eisen an, als tatsächlich im Wasser vorhanden ist.

Die Makro-Nährstoffe Nitrat, Phosphat und Kalium lassen sich alle gut mit aquaristischen Tests messen. Zu niedrige Gehalte kann man gezielt mit Dennerle Plant Care NPK oder den Plant Care N-, P-, K-Einzeldüngern erhöhen. Zu hohe Gehalte an Nitrat und Phosphat kann man mit speziellen Filtermaterialien senken.

Wir empfehlen grundsätzlich eine bedarfsgerechte Düngung, d.h. es werden nur so viele Nährstoffe zugegeben, wie in dem betreffenden Zeitraum auch verbraucht werden. Das hat sich in jahrelanger Praxis bewährt und ist die ökonomischste Art der Düngung. Außerdem besteht so das geringste Risiko für übermäßiges Algenwachstum.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es heute auch andere Düngephilosophien gibt, wie z.B. den „Estimative Index“. Dabei werden die Nährstoffe stets im deutlichen Überschuss zugegeben. Nachteilige Nährstoffanreicherungen werden durch regelmäßige, große Teilwasserwechsel vermieden. Dieses Verfahren ist jedoch nicht ganz unkritisch und nur etwas für erfahrene Spezialisten.

Durch Änderungen am Pflanzenbestand oder an den Wuchsbedingungen ändert sich auch der Nährstoffbedarf. Wenn man mehr und/oder mehr schnellwachsende Pflanzen einsetzt oder die Beleuchtungsstärke erhöht (z.B. durch eine neue Leuchte) erhöht sich auch der Nährstoffverbrauch. Wenn man schnellwachsende Stängelpflanzen durch langsam wachsende Pflanzen ersetzt, die Pflanzen zurückschneidet oder die Beleuchtungsstärke reduziert, verringert sich der Nährstoffbedarf. Bei kleineren Änderungen kann man die gewohnte Düngerdosierung beibehalten. Bei größeren Änderungen dagegen sollte man die Nährstoffzufuhr entsprechend anpassen.

Für den Einsteiger ist es zunächst leichter, sich auf gemessene Werte zu verlassen. Je mehr Erfahrung man sammelt, umso besser kann man sein Aquarium „lesen“. Wie sehen die Pflanzen aus? Wie ist das Wachstum? Gibt es Mangelerscheinungen? Gibt es Algenwachstum? Wie ist der Gesamteindruck des Aquariums? Erfahrene Aquarianer können auf Messungen meist verzichten und Dosieren den Dünger „nach Gefühl“.

Tipp für neu eingerichtete Aquarien: Frisch eingesetzte Pflanzen benötigen einige Tage, um sich auf die neuen Bedingungen im Aquarium umzustellen. Sie wachsen zunächst langsam, da sie erst frische Wurzeln bilden und ihren Stoffwechsel anpassen müssen. Die meisten Aquarienpflanzen sind Sumpfpflanzen, sie werden deshalb emers (über Wasser) gezüchtet. Erst im Aquarium entwickeln sie Unterwasserblätter, die ganz anders strukturiert sind. Auch das braucht Zeit. Außerdem haben die Pflanzen noch Nährstoffreserven aus dem Gewächshaus. Deshalb sollte in der ersten Woche noch nicht gedüngt werden, in der zweiten Woche nur mit der Hälfte der auf der Packung empfohlenen Dosis.

 

Phosphatlimitierte Düngung

Dem Makro-Nährstoff Phosphat kommt im Aquarium eine besondere Bedeutung zu.

Er gilt als stark algenfördernd. Allerdings führt ein erhöhter Phosphatgehalt von mehreren mg/L nicht zwingend zu Algenproblemen. Ein direkter Zusammenhang ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Auch wir haben schon Labor-Aquarien mit Phosphatgehalten von 5 – 6 mg/L gepflegt – mit prächtigem Pflanzenwuchs, aber ohne jegliche Algenprobleme.

Phosphat ist in freier Natur stets Mangelware. Pflanzen haben deshalb im Laufe der Evolution hocheffektive Anreicherungsmechanismen entwickelt. Sie können auch noch kleinste Phosphatmengen aus dem Wasser aufnehmen. Zudem können sie Phosphat in ihrer Pflanzenmasse hervorragend speichern – und zwar mehr und besser als die kleinen, feingliedrigen Algen.

Die Phosphatkonzentration in sauberen, unbelasteten Gewässern liegt unterhalb von 0,01 – 0,03 mg/L. Bei diesem Gehalt wird Phosphat zum limitierenden Faktor für das Algenwachstum. Das heißt, auch wenn ansonsten alle anderen Algennährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, können sich Algen nicht mehr massenhaft vermehren.

Phosphat ist ein echter Wachstumsmotor, sowohl für Wasserpflanzen als auch für Algen. Mit Phosphat lässt sich deshalb sowohl das Pflanzenwachstum als auch das Algenwachstum steuern. Die empfohlene Konzentration für bepflanzte Aquarien liegt im Bereich von 0,1 – 0,3 mg/L (max. 1 mg/L). Höhere Gehalte sind nur selten notwendig.

Wer ein gut bepflanztes Aquarium mit guten Wuchsbedingungen besitzt, welches aber trotzdem zu übermäßigem Algenwachstum neigt, kann den Algen mit einer phosphatlimitierten Düngung das Leben gezielt schwer machen. Voraussetzung dafür ist, dass die Pflanzen mehr Phosphat verbrauchen, als durch die Fütterung der Tiere eingebracht wird. Insofern eignet sich die Methode vor allem für Aquarien ohne oder mit geringem Fischbesatz.

Man geht folgendermaßen vor:
  • Phosphatgehalt messen
  • Wenn der Phosphatgehalt einige Tage bei 0 mg/L liegt, gibt man 0,1 – 0,2 mg/L Phosphat zu (mit Dennerle Plant Care NPK oder Plant Care P). Das Phosphat wird normalerweise schnell aufgenommen.
  • Wenn der Phosphatgehalt wieder auf 0 mg/L abgesunken ist, wartet man wieder einige Tage. Während sich die Pflanzen in den „phosphatarmen Zeiten“ aus ihren internen Phosphatspeichern versorgen und weiterwachsen, „hungern“ die Algen und werden so in ihrem Wachstum deutlich gebremst.
  • Dann gibt man wieder 0,1 – 0,2 mg/L Phosphat zu, usw.

Mit diesem Verfahren bekommen die Pflanzen stets genug Phosphat für gesundes Wachstum, die Algen aber verschwinden mit der Zeit.

Sollten die Pflanzen Mangelsymptome zeigen, muss man mehr bzw. öfter Phosphat zugeben.

Bei Aquarien, die schwächer bepflanzt sind oder einen höheren Fischbesatz haben, wird sich der Phosphatgehalt nicht auf natürliche Weise auf 0 mg/L absenken, da durch das Fischfutter bzw. die Fischausscheidungen ständig Phosphat zugeführt wird, aber die Pflanzen zu wenig Phosphat verbrauchen. Hier kann man spezielle Phosphatentferner (flüssig oder als Filtermaterial) verwenden, um die Konzentration gezielt abzusenken oder, noch besser, mehr schnellwachsende Aquarienpflanzen einsetzen.

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