Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen Makro- und Mikroelementen. Makroelemente, wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, werden von den Pflanzen in größerer Menge benötigt. Mikroelemente dagegen sind Spurennährstoffe, die nur in sehr geringen Mengen erforderlich sind.

Beispiel: Nährstoffgehalte in Wasserpest (Elodea occidentalis)

Makro-Nährstoffe:

Chemisches SymbolElementKonzentration in der Pflanze in mg/kg Trockenmasse
NStickstoff16.000
PPhosphor1.400
KKalium8.000
CaCalcium2.800
MgMagnesium1.000
SSchwefel800
Tab.1 Makro-Nährstoffgehalte in Elodea occidentalis, Quelle: Walstad [2007]: Das bepflanzte Aquarium

Mikro-Nährstoffe:

Chemisches SymbolElementKonzentration in der Pflanze in mg/kg Trockenmasse
BBor1,3
CuKupfer0,8
FeEisen60
MgMangan4
MoMolybdän0,15
ZnZink8
Tab.2 Mikro-Nährstoffgehalte in Elodea occidentalis, Quelle: Walstad [2007]: Das bepflanzte Aquarium

Für optimales Wachstum benötigen Aquarienpflanzen stets eine gleichmäßige und lückenlose Nährstoffversorgung. Fehlt auch nur ein Element, so beginnen die Pflanzen bereits zu kümmern. Diese Abhängigkeit wird durch das Liebig’sche Minimumgesetz beschrieben: Der Nährstoff, der im Minimum vorliegt, begrenzt das Wachstum. Das gilt sowohl für Makro- als auch für Mikro-Nährstoffe.

Jeder Nährstoff hat bestimmte Funktionen in der Pflanze. Viele Spurennährstoffe sind essenzieller Bestandteil von Enzymen, den Bio-Katalysatoren im Pflanzenstoffwechsel.

Nährstoffmangel zeigt sich z.B. in schwachem Wachstum, blassen, gelben oder glasigen Blättern (Chlorosen), absterbenden Blattbereichen (Nekrosen) oder kleinwüchsigen, verdrehten oder verkrüppelten Blättern.
Manche Nährstoffe sind in der Pflanze mobil. In einer Mangelsituation kann die Pflanze diese Nährstoffe aus den älteren Blättern in die jüngeren transportieren. Mangelsymptome zeigen sich dann zuerst an den älteren Blättern, z.B. bei Stickstoffmangel. Andere Nährstoffe sind nicht mobil, z.B. Eisen. Hier treten Mangelsymptome zuerst an den jüngeren Blättern auf.

Im Aquarium herrscht eine sehr spezielle Nährstoffsituation. Einige Nährstoffe, die durch das Fischfutter eingebracht werden, sind stets in ausreichender Menge, oder manchmal sogar im Überschuss vorhanden, z.B. Phosphat und Nitrat. Andere Nährstoffe werden schnell verbraucht oder fehlen ganz. Leitungswasser zum Beispiel wird im Wasserwerk enteisent und entmangant, d.h. es werden die beiden essenziellen Spurennährstoffe Eisen und Mangan entfernt, da sie die Leitungen verstopfen können. Damit werden gleich zwei der wichtigsten Spurenelemente entzogen, die für sattgrüne Blätter sorgen.

Für jeden Nährstoff gibt es einen Optimalbereich. Liegt die Nährstoffkonzentration im Aquarienwasser darunter, kommt es zu Mangelsymptomen. Ist die Nährstoffkonzentration deutlich höher, kann dies ebenfalls negative Auswirkungen haben. Außerdem stehen viele Nährstoffe in Konkurrenz miteinander. Wenn ein Nährstoff im Überschuss vorhanden ist, kann er die Aufnahme eines anderen Nährstoffs behindern. So führt zum Beispiel ein Überschuss an Mangan dazu, dass die Pflanze schlechter Eisen aufnehmen kann. Sie zeigt dann Eisenmangelsymptome, obwohl eigentlich genug Eisen im Wasser vorhanden ist.

Pflanzen nehmen die Nährstoffe stets über Wurzeln und Blätter auf. Arten mit kräftigem Wurzelwerk bevorzugt über die Wurzeln, solche mit weniger Wurzeln aber großer Blattoberfläche bevorzugt über die Blätter. Für gesunden, prächtigen Wuchs muss man die Pflanzen deshalb über beide Wege versorgen.

Funktion der Nährstoffe und Mangelsymptome

Makro-Nährstoffe:

FunktionMangelsymptome
CKohlenstoffBestandteil aller organischen StoffeLangsames oder kein Wachstum
OSauerstoffBestandteil aller organischen Stoffe(Im Aquarium kein Mangel bekannt)
HWasserstoffBestandteil aller organischen Stoffe(Im Aquarium kein Mangel bekannt)
NStickstoffBestandteil von Aminosäuren, Proteinen, Enzymen, Nukleinsäuren, DNA, u.a.Gelbfärbung der Pflanze, v.a. ältere Blätter; kleine/verkrüppelte Blätter
PPhosphorBestandteil von Adenosintriphosphat (ATP = wichtigster Energieträger), Nukleinsäuren, DNA, ZellmembranenVerlangsamtes Wachstum, kleine Triebspitzen, kleine Blätter, Dunkelfärbung
KKaliumAktiviert Enzyme, Ladungsausgleich, Osmoregulation, Wasserhaushalt, ZellinnendruckKleine schwarze Löcher (Nekrosen) v.a. in älteren Blättern
CaCalciumAktiviert Enzyme, intrazellulärer Botenstoff, ZellwändeVergilbung des Blattrandes, verkrüppelte Blätter
MgMagnesiumAktiviert Enzyme, Zentralatom des ChlorophyllsVergilbung der Blätter (Blattadern grün)
SSchwefelBestandteil von Aminosäuren + ProteinenJüngste Blätter gelb (inkl. Blattadern)

Mikro-Nährstoffe:

FunktionMangelsymptome
ClChlorOsmoregulation, Ladungsausgleich, Photosynthese(Im Aquarium kein Mangel bekannt)
BBorZellteilung an Trieb- und Wurzelspitzen, BlütenbildungAbsterben von Trieb- und Wurzelspitzen
CuKupferEnzymbestandteil bei Elektronentransport + RedoxreaktionenAbsterben der Blattspitzen / Sprossspitzen, Blattränder weiß verfärbt
FeEisenEnzymbestandteil bei Elektronentransport + Redoxreaktionen (Photosynthese), N-StoffwechselVergilbung der jüngeren Blätter (Chlorose)
MnManganAktiviert Enzyme, Photolyse des Wassers, PhotosyntheseVergilbung der jüngeren Blätter (Blattadern grün)
MoMolybdänEnzymbestandteil für NitratreduktionGelbe Punkte zwischen den Blattadern, keine Blütenbildung
ZnZinkBestandteil von 60 EnzymenVergilbung der jüngeren Blätter
NiNickelEnzymbestandteil Urease(Im Aquarium kein Mangel bekannt)

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